Umstellung des Leuchtfeuers auf elektrische Beleuchtung 1938


Bei einer Seezeichenbereisung am 16. Mai 1934 durch Angehörige des Reichsverkehrsministeriums, Abteilung Wasserstraßen, mit den Vorständen der Wasserbaudirektion Stettin und des Wasserbauamtes Stralsund - Ost wurde auch die Umstellung des Leuchtfeuers auf der Greifswalder Oie auf elektrischen Betrieb besprochen.
Hierbei kam zum Ausdruck, dass nicht nur das Leuchtfeuer und das Nebelsignal eine erwünschte Verstärkung erhalten sollten, sondern auch eine Ersparnis an Bedienungskosten erzielt werden würde.

Die Umbauten bei den Leuchtfeuer- und Nebelsignalanlagen auf der Greifswalder Oie erfolgten in den Jahren 1938/39. Den Petroleumglühlichtbrenner löste eine Osram-Scheinwerfer-Lampe 110 Volt, 2000 Watt mit Lampenwechselvorrichtung ab.
Die Stromversorgung übernahmen zwei Diesel-Wechselstromgeneratoren (davon einer als Ersatz), bestehend aus je einem stehenden, kompressorlosen MWM-Pat. Benz-Viertakt-Dieselmotor, Modell KD 15 Z mit einer Leistung von etwa 10,5 PS, gekoppelt mit je einem Einphasen-Wechselstromgenerator von etwa 6 kW Leistung und 220 Volt Spannung. Beide Maschinensätze waren so gebaut, dass sie ohne Wartung 17 Stunden hintereinander in Betrieb bleiben können.
Die Leistung der neuen Anlage reichte für das Leuchtfeuer, das Drehwerk, die seit 1930 vorhandenen 6 Vogelschutzlampen zur äußeren Beleuchtung des Turmes bei Nacht, die Innenbeleuchtung der Gebäude, Nebellaterne und Molenfeuer bei 1,5 kW Reserve aus. Der Heißluftmotor für den Antrieb des Drehwerkes wurde durch einen Elektromotor ersetzt.

Zwischen 1950 und 1990 oblag dem Seehydrographischen Dienst der Betrieb und die Unterhaltung des Leuchtturmes.
Ab 1978 wurde die Fernüberwachung des Leuchtturmes eingeführt. Nicht mehr genutzte Ställe und Schuppen wurden abgerissen, in und an den Wohngebäuden Umbauten vorgenommen. Durch die Veränderung der Einfriedung der Station wurde das beanspruchte Grundstück verkleinert.
Als letzter der Leuchtfeuermaschinisten verließ Heinz Mai mit seiner Familie 1978 die Greifswalder Oie. Damit endete die über 130 jährige Geschichte der Leuchtfeuerwärter auf der Insel.



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