1911 wurde von der Fa. Teichen aus Stralsund ein neues Maschinenhaus von rd. 74 m² für zwei Explosionsmotoren mit je 13 PS, Kompressor, Luftbehälter (10 cbm), eine motorgetriebene Zylindersirene, ein Brennstoffbehälter und die aus 2 Zisternen bestehende Kühlwasserversorgung errichtet.
Der
im Jahre 1910 genehmigte Umbau der Leuchtfeuertechnik sah folgende Arbeiten
vor:
- Abbruch der Leuchte, des Drehwerkes, der Laterne und des gemauerten Laternensockels;
- Errichtung eines neuen Laternenhauses von max. 4,5 m lichtem Durchmesser mit
gusseisernem Unterbau von 2,35 m Geschosshöhe, Erhöhung der Gesamtturmhöhe
auf 38,6 Meter über Erdboden, Feuerhöhe über Mittelwasser 48,
5 m ;
- Einrichtung der neuen Leuchte, 4 Linsenfächer von 90° Fachwinkel
mit Drehwerk,
Steinölglühlicht 90 bis 100 mm Strumpf;
- Sicherung des Grundmauerwerkes des Turmes vor weiterer Auslaugung und Lockerung
durch eine herumreichende Umfassung mit Stampfbeton mit Einlage zweier Verankerungsrahmen
aus alten Schienen.
Nachdem
das neue noch heute in Betrieb befindliche Linsensystem 1. Ordnung in der Laterne
eingerichtet worden war, wurde das Feuer ab Mitte August 1914 probeweise in
Betrieb genommen.
Die Feuerhöhe beträgt seitdem 48,5 m, die geographische Sichtweite
19 Seemeilen bis zum Horizont.
Hersteller der Leuchte und der Laterne war die Firma Julius Pintsch aus Berlin.
Das Linsensystem hatte die Firma Weule aus Goslar geliefert. Das beeindruckende
2,80 Meter hohe Linsensystem mit 900 mm Brennweite, d.h. 1800 mm Durchmesser,
ist eines der größten jemals in Deutschland hergestellten!
Damit erreichte das Feuer noch im Petroleumbetrieb eine Lichtstärke von
600 000 Hefner-Kerzen (HK), das entspricht nach heutigem Maß ca. 540.000
Candela und einer Nenntragweite von 24 Seemeilen.
Der vorgesehene Gewichtsantrieb war für eine 17-stündige ununterbrochene
Laufzeit ausgelegt. Das entspricht der maximalen Laufzeit in langen Winternächten.
Nachweislich erfolgte aber bereits ab 1920 der Antrieb des linksdrehenden Linsensystems
mit Heißluftmaschinen.
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